Landwirtschaft und Industrie in Frankreich

Hier findest du alle Infos über die Landwirtschaft und Industrie in Frankreich. Weiter wird auch die allgemeine Wirtschaft von Frankreich sowie die Geographie des Landes erläutert.

Ein Vergleich der Nachkriegsentwicklung von Deutschland und Frankreich scheint zuerst große Ähnlichkeiten zu ergeben.

In beiden Ländern setzte ein , in dieser Form bisher noch nie dagewesenes Wachstum ein.

Die Leistung vervielfältigte sich und schuf den ersten Wohlstand. In beiden Ländern wurde dieses Wachstum von einem Strukturwandel begleitet, beidem zahlreiche neue Betriebe und Zweige entstanden. Dies darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Wandel im Land deutlich drastischer war als in der BRD, dies lag daran, dass in dieser die Industrialisierung schon vor dem Zweitem Weltkrieg weitaus fortgeschrittener war.

Dort war sie im 19. Jahrhundert ins Stocken geraten.

Landwirtschaft Frankreich

Die Entwicklung der Landwirtschaft in Frankreich ist ein gutes Beispiel für den gesamten ökonomischen Umbruch im ganzen Land seit Kriegsende. Zunächst einmal setzte eine Massive Landflucht ein, bei der über 5 Millionen Menschen der Landwirtschaft Frankreich den Rücken kehrten. Innerhalb weniger Jahre wurde diese, einst einer der größten Zweige, zur Nebenrolle.

Während gegen Kriegsende ein Drittel der Bevölkerung noch in der dort arbeitete, sind es heute noch gut ein Zwanzigstel. Dazu begann auch die Modernisierung der dort angesiedelten Betriebe durch z.B. bessere Abbaumethoden, Flurbereinigung1und Mechanisierung. Dies führte zu einer erheblichen Gewinnsteigerung. Das Beispiel der Mechanisierung zeigt wie weit das Land zurücklag.

Vor dem Krieg gab es 35.000 Traktoren, schon 1954 gab es 250.000 und heute gibt es ca. 1,5 Millionen. Dadurch wurde die Produktion erheblich angekurbelt, zwischen den Jahren 1949 und 1979 wurde die Produktion verdoppelt. Bei manchen Produkten wie z.B. Weizen hat sich die Produktion bis heute sogar mehr als vervierfacht .

Auch innerhalb der EU ist die Nation heute mit Abstand der größte Weizen- und Maisproduzent. Aber von der weltweiten Krise seit dem Jahre 1971 wurde es nicht verschont – Die Produktion blieb gleich und fand erst im Jahre 1979 wieder ihren gewohnten Rhythmus.

Die Landwirtschaft Frankreich zeichnet sich durch eine besonders große Vielfalt aus. Dies ist vor allem auf die unterschiedlichen Boden – und Klimaverhältnisse  zurückzuführen. Im Norden  ist der „typische“ Betrieb mittelgroß und betreibt eine gemischte Ökonomie mit Ackerbau und Viehzucht, und erreicht meistens hohe Produktionsergebnisse.

In der Bretagne dagegen sind die Betriebe fast ausschließlich auf Viehzucht spezialisiert. Das Pariser Becken ist das Gebiet der großen Betriebe und des Getreide- und Maisanbaus (über 200 Hektar). Im Languedoc im Süden ist man nur auf den Weinanbau spezialisiert, dort gibt es sehr kleine, aber auch sehr große Betriebe mit Lohnarbeitern.

Industrie Frankreich

Noch stärker als der vorherig beschriebene Zweig hat die Entwicklung der Industrie in Frankreich seit dem Krieg das Bild des Landes verändert. Eine strenge Planung seit dem Jahre 1947 und eine sehr intensive Industriepolitik seit den 60er Jahren bewirkte, dass die Industrie, die vorher noch unbedeutend war, nun zur führenden Rolle  wurde.

Gleichzeitig setzte die Modernisierung dieser ein. Dies hat dazu geführt, dass seit dem Jahre 1997 das viert größte Industrieland der westlichen Welt ist (nach den USA, Japan und Deutschland). In vielen wichtigen Bereichen sind deren Unternehmen an führender Stelle in Europa. So gehören zum Beispiel  die Autokonzerne Renault und Peugeot – Citroen zu den größten Automobilherstellern.

Ebenfalls in der Flugzeugindustrie: Dassault stellt Militärflugzeuge her, die staatliche SNIAS ist stark an der Herstellung der Concorde und des Airbus beteiligt. Auch das Satellitenprogramm „Ariane“ steht unter der Führung des Landes Führung. Allerdings war der Modernisierungsprozess der Industrie Frankreich auch von Konflikten begleitet. Zum Beispiel wurde der durch die Modernisierung erwirtschaftete Wohlstand ungerecht verteilt.

Darunter litten besonders die einfachen Arbeiter, die nach europäischen Vergleich unterbezahlt sind. Die weltweite Krise verschärfte die Situation noch. Die in dieser Zeit immer geringeren Wachstumsaussichten und die immer härter werdende Konkurrenz zeigten, dass diese, im Vergleich z.B. mit der Deutschen , doch noch einige Schwächen aufwies.

Zusammengefasst litt der gesamte Sektor im Vergleich immer noch an der großen Kluft zwischen modernen und „traditionellen“ Betrieben. Die frühere Regierung Giscard/Barre tat nichts gegen dieses Problem, und so kam es, dass zahlreiche Zweige noch tiefer in die Krise gezogen wurden. Daraufhin beschleunigte die Regierung die Entwicklung neuer Branchen (z.B. die Mikroelektronik oder Bioindustrie).

Aber auch dies konnte die zahlreichen Entlassungen in den Betroffenen Branchen nicht verhindern. In den Jahren 1983/84 konzentrierte sich die  Regierung darauf den Mittelstand zu fördern und die Steuern und Abgabebelastungen zu senken. Dies räumte den Unternehmen neue finanzielle Spielräume für die unbedingt notwendige Modernisierung ein. So haben sie die Marktanteile, die sie zu Beginn der 80er Jahre auf den Weltmärkten verloren haben, zumindest teilweise wieder zurückgewinnen können.

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