Bund deutscher Mädel ( BDM) Aufgaben und Ziele

Der Bund deutscher Mädel war der weibliche Teil der Hitlerjugend. Er wurde im Juni 1930 gegründet.Im Jahre 1933 lag mit 25% der Anteil der weiblichen Mitglieder in der HJ noch relativ niedrig.

Nachdem es ab 1936 jedoch eine gesetzlich geregelte Mitgliedschaft gab erhöhte sich die Zahl auf 50% (im Jahr 1939).

Der Bund Deutscher Mädel war zur damaligen Zeit die größte weibliche Jugendorganisation der Welt (1942: 4,5 Mio. Mitglieder).

Die Organisationsform des BDM war parallel zu der Organisationsform der Hitlerjugend. Die 10 bis 13 jährigen Mädchen gehörten zum „Jungmädelbund (JM)“ und die 14 bis 17 jährigen zum eigentlichen „Bund Deutscher Mädel“. Ab 1938 gab es das Werk „Glaube und Schönheit“ für die 17 bis 21 jährigen Frauen.

Dort gab es ein altersgemäßes Programm und die Zeit zum Eintritt in die Nationalsozialistische Frauenschaft überbrückte. Der BDM war ebenso wie die HJ nach Regionen und Verbandsgrößen untergliedert. Es gab Obergauen, Untergauen, Mädelringe, Mädelgruppen, Mädelschare und Mädelschaften.Eine „Mädelschaft“ umfasste etwa zehn bis 15 Mädchen, eine „Mädelschar“ drei Mädelschaften, eine „Mädelgruppe“ drei Mädelscharen und ein „Mädelring“ vier Mädelgruppen.

Der „Untergau“ hatte fünf Mädelringe, der „Obergau“ etwa 25 Untergaue.Aufgaben des Bund Deutscher Mädel waren es an weltanschaulichen Schulungskursen und Volks- und Rassenkunde und Erbgesundheit teilzunehmen. Dies geschah meistens an wöchentlich stattfindenden Heimatbenden. Des Weiteren beschäftigten sich die Mädchen mit der kulturellen Erziehung durch Volkstänze und Lieder oder mit Sport.

Der Sport war extrem wichtig, da er zur Erziehung zur Disziplin verwendet wurde. Für sportliche Leistungen und erworbenes Wissen gab es verschiedenen Auszeichnungen. Die wichtigste Aufgabe des BDM war es, den Mädchen hauswirtschaftliche Fähigkeiten beizubringen, da sie diese für ihre Rolle als Hausfrau und Mutter benötigten.

Durch das so genannte „Landfrauenjahr“ wurden diese Fähigkeiten verstärkt. Die Mädchen mussten für ein Jahr hauswirtschaftliche oder landwirtschaftliche Hilfe geben. Dafür wohnten für dieses Jahr auf den Bauernhöfen oder in den Haushalten, in denen sie halfen. Dies diente zur Vorbereitung auf den „Dienst an Volk und Familie. Einen Beitritt in die Sonderformen der Hitlerjugend wie z.B. der Motor-, Reiter- und Flieger-HJ war für die Mädchen des BDM nicht möglich.

Die Erziehungsziele des NSDAP-Regimes für den BDM waren also Gehorsam, Disziplin, Pflichterfüllung, Opferbereitschaft und Körperbeherrschung.

Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges änderten sich die Aufgaben des BDM. Er wurde teilweise zu einer Art Kriegshilfsorganisation. Die Mädchen mussten bei der Ernte helfen oder arbeiteten als Krankenschwester, Telefonistinnen, Flakhelferinnen oder bei der Verteilung von Essen und Trinken an die Soldaten oder bei der Kindelandsverschickung.

Nach dem Polenfeldzug halfen viele Mädchen im Rahmen ihres Landfrauenjahres  den Bauern im eroberten Gebiet bei der Haushaltsführung, bei dem Erwerb der Sprache und der Kindererziehung, um die „nationalsozialistische Resozialisation“ zu gewährleisten.

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