Franz Kafka Lebenslauf und Werke
Franz Kafka wurde am 03. Juli 1883 in Prag, als Kind jüdischer Kaufleute geboren. Nachdem er im Jahr 1901 seine Matura am Prager Staatsgymnasium ablegte, begann er zunächst Germanistik und anschließend Jura an der Deutschen Universität in Prag zu studieren.
Dort lernte er auch den späteren Schriftsteller Max Brod kennen, mit dem ihn später eine enge Freundschaft verbindet. Schon zu seiner Studienzeit beginnt Kafka zu schreiben. Die meisten dieser Werke hat er aber später selbst vernichtet. 1906 beendet Kafka sein Studium und beginnt das einjährige Referat.
Anschließend arbeitet er als Aushilfskraft in einer Versicherungsgesellschaft. Im gleichen Jahr erscheint das Romanfragment „Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande“. Ein Jahr später beginnt Kafka für die „Arbeiter-Unfall-Versicherungsanstalt“ des Königreichs Böhmen zu arbeiten.
Er ist dort bis 1922 beschäftigt, ist jedoch nie richtig zufrieden von seinem Beruf, fühlt sich unterfordert und bezeichnet ihn häufig als „reinen Broterwerb“.
Seine eigentliche Leidenschaft ist das Schreiben, sodass er tagsüber arbeitet, am Nachmittag schläft und nachts schreibt.1912 veröffentlicht Kafka sein erstes Buch „Betrachtung“, eine Sammlung von Prosastücken. Im gleichen Jahr lernt er seine spätere Verlobte Felice Bauer kennen, mit der er sich jedoch später wieder entlobt.
Auch mit späteren Frauen führte Kafka einen regen Briefwechsel und verlobte sich. Zu einer Hochzeit kam es jedoch nie. Ebenfalls im Jahr 1912 schreibt Kafka „Das Urteil“, welches später weltberühmt wird und den typischen kafkaesken Schreibstil verkörpert.
Im Jahre 1915 wird Kafka für sein literarisches Schaffen mit dem Fontane Preis ausgezeichnet. 1917 wird bei ihm eine Lungentuberkulose festgestellt. Diese war zu der damaligen Zeit nicht heilbar.
Kafka erholt sich jedoch zeitweise und schreibt 1919 den autobiographischen „Brief an den Vater“, in dem er sich mit der Unterdrückung durch seinen Vater auseinander setzt. Die schwierige Beziehung zu seinem Vater spielt in vielen Werken Kafkas eine wichtige Rolle, da er dadurch sein Leben lang von Selbstzweifeln und Selbsthass geplagt wurde.
In den folgenden Jahren verschlechtert sich Kafkas Gesundheitszustand, bis er am 3. Juni 1924 in Kierling in Österreich stirbt.
Trotz seines Wunsches seine literarischen Werke zu vernichten, werden sie später von seinem Freund Max Brod veröffentlicht.
Werke:
Zu Lebzeiten veröffentlicht:
- Betrachtung (1913)
- Die Verwandlung (1912)
- Die Prüfung ( 1920)
- Das Urteil (1913)
- Ein Landarzt (1918)
- In der Strafkolonie (1919)
Nach seinem Tod veröffentlicht:
- Beschreibung eines Kampfes (1904-1905)
- Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande (1907-1908)
- Der Process (1914/15)
- Brief an den Vater (1919)
- Das Schloß (1922)