Indifferenzkurve zeichnen und berechnen

In der Mikroökonomie wird ein bestimmtes Nutzenniveau einer Nutzenfunktion grafisch durch die Indifferenzkurve dargestellt Auf einer solchen liegen definitionsgemäß alle Güterbündel (bzw. Güterkombinationen) die einer bestimmten Konsumentengruppe den gleichen Nutzen bringen.

So kann man beispielsweise für festgelegte Konsumenten mit den gleichen Vorlieben den Nutzen von verschiedenen Warenkörben durch verschiedene Indifferenzkurven darstellen und daraus ableiten, welches dieser seitens der Individuen bevorzugt wird.

Von der bereits erklärten Nutzenfunktion kommt man zur Indifferenzkurve, indem man die erstgenannte einfach nach x2 umformt und dann die vorgegebenen Werte einsetzt.

Im Koordinatensystem beschriftet man anschließend die waagerechte Achse mit x1 und die senkrechte mit x2.

Nun trägt man einen Punkt dort ein, wo sich die beiden entsprechenden Werte x1/2 schneiden. Dort befindet sich der tiefste Punkt der Indifferenzkurve, welche immer eine negative Steigung hat und halbkreis-artig verläuft ( geht nicht wieder an den Enden nach oben).

Da auf einer so entstandenen Kurve alle Güterkombinationen mit dem gleichen Befriedigungsniveau liegen, unterscheidet die Nutzergruppe nicht zwischen diesen, da alle ja „gleich gut“ sind, sie sind also indifferent (daher der Name).

Zum Verständnis: Eine Nutzenfunktion kann also theoretisch eine unendliche Anzahl von Indifferenzkurven „produzieren“, eine solche stellt immer nur ein Nutzenniveau einer solchen Funktion dar.

Es gibt einige immergültige Regeln, die der Indifferenzkurve zugrunde liegen und ebenfalls ihren Verlauf definieren:

  • Der Konsument ist in der Lage, alle Warenkörbe zu vergleichen ( Reflexivität)
  • Jedes Güterbündel ist eindeutig definiert ( Transitivität). Hierdurch ist ausgeschlossen, dass sich mehrere IK schneiden können.
  • Widerspruchsfreie Hierarchie: Wenn A > B und B > C, dann auch A > C
  • Die Nachfrage ist nicht gesättigt und eine größere Menge einer Ware wird einer kleineren Menge vorgezogen ( Monotonie). Aus diesem Grund muss eine IK immer eine negative Steigung haben.
  • Durchschnitte werden gegenüber Extremer bevorzugt ( Konvexität). Dadurch wird auch die „ halbrunde“ Form der Kurve festgelegt

Grafisch muss man sich ein Koordinatensystem mit einer oder mehreren Indifferenzkurven wie einen „seitlichen Querschnitt“ vorstellen. Die seitens der Konsumierenden bevorzugte Menge liegt immer am weitesten oben. Dabei wird zwischen der schwach- und stark- bevorzugten Menge unterschieden:

  1. Stark bevorzugte Menge: Fläche oberhalb der IK und die Punkte auf dieser selbst
  2. Schwach bevorzugte Menge: Nur die Fläche oberhalb der IK

Die Steigung der Indifferenzkurve wird auch als Substitutionsrate bezeichnet (nächster Artikel).

Weiterführende Informationen:

Weitere Informationen und Erklärungen zur Indifferenzkurve findet ihr auf den folgenden Seiten:

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