Merkmale und Beispiel einer Novelle

Bei der Novelle handelt es sich im eine kurze Erzählung. Es handelt sich dabei um eine Form der Kurzprosa und ist gedacht diese in einem Durchgang zu lesen. Der Bergriff “Novelle” setzt sich aus dem italienischen Begriff novella = Neuigkeit ab. Trotzdem ist die Novelle keine Kurzgeschichte und muss von dieser abgegrenzt werden. In diesem Artikel wirst du lernen wie du eine Novelle erkennen kannst.

Die Merkmale einer Novelle

Die Novelle an sich ist nicht so einfach zu identifizieren. Wir müssen uns einmal genauer mit ihren Merkmalen beschäftigen. Es gibt einige Dinge die man dieser literarischen Gattung als Merkmale zuordnen kann.

  1. Wie die Herleitung des namens schon sagt handelt es sich um eine novella”, eine “kleine Neuigkeit”. Dies impliziert dass es in der Novelle um etwas neues, etwas aufsehen erregendes geht. Es gibt einen Konflikt der dargestellt wird. Oder es geschieht eine “unerhörte Begebenheit”, wie Goethe es definierte.
  2. Die Novelle ist eine kurze bis mittellange Erzählung in Prosa
  3. Im Aufbau ähnelt die Novelle dem klassischen Drama. Allerdings wird die Einleitung kurz gehalten und der Fokus liegt auf dem Konflikt oder dem Ereignis der Erzählung.
  4. In einer Kurzgeschichte wird meistens nur ein Teil des Konflikts behandelt. In einer Novelle hingegen dreht sich alles um die Begebenheit. Hier ist der Dreh-und Angelpunkt und der Konflikt gerät in den Mittelpunkt der Erzählung.
  5. Eine Kurzgeschichte behandelt außerdem meist Dinge aus dem Alltag, eine Novelle beschreibt etwas das nicht alle Tage vorkommt.
  6. Die Handlung hingegen folgt einem linearen Muster und hat den Konflikt als Leitmotiv.
  7. Es gibt eine Rahmenhandlung und außer zu dieser Handlung wird kaum etwas über die Umgebung oder die Personen erzählt. Nur das, was wichtig für die Begebenheit ist.
  8. Die Protagonisten einer Novelle sind meistens einsam, ausgegrenzt und nicht so tief in Beziehungen verstrickt.
  9. Eine Novelle hat deutliche Höhepunkte und Wendepunkte.
  • Am Schluss der Erzählung sind alle Fragen geklärt. Eine Novelle lässt in dem wenigstens Fällen offene Fragen oder Spielraum für weiterführende Gedanken zu dem Konflikt. Am Ende ist die Begebenheit vorbei oder der Konflikt gelöst.

Ein Beispiel: Theodor Storm: Der Schimmelreiter

Die kurze Erzählung “Der Schimmelreiter” welche von Theordor Strom 1888 veröffentlicht wurde ist eine solche typische Novelle. Zunächst spricht ein Erzähler, der einmal von einer Geschichte gehört hat. Danach wird der äußere Rahmen der Geschichte umrissen.

Dies ist alles, was man zum Verständnis der Story braucht. In diesem Rahmen erzählt ein Reiter der durch strömenden Regen reist, auf dem Pfad zu einer Stadt. Auf seinem Weg erblickt er eine dunkle Gestalt die auf einem Schimmel reitet. Dieser zieht an dem Reisenden vorbei und stürzt kurz darauf samt Pferd.

Der Reiter erreicht im Anschluss endlich die lang ersehnte Stadt und kehrt dort in einer Gaststätte ein. Hier berichtet er den anwesenden Gästen von seinem Erlebnis. Darauf hin beginnt eine weitere Person die Geschichte des Hauke Haien zu erzählen.

Die Novelle folgt den oben Genannten Merkmalen. Sie ist kurz, die hat eine abgeschlossene Rahmenhandlung, sie baut sich stückweise auf und hat einen Höhepunkt bzw. einen Wendepunkt. Auch folgt die Erzählung einer klaren Struktur. Es folgt ein Event auf das nächste.

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