Konjunktiv 1 und Konjunktiv 2 – Bildung und Unterschiede

Der Konjunktiv ist vielen schon unangenehm und die indirekte Rede wirkt oft viel komplizierter als die direkte. Sie ist aber manchmal einfach eleganter. Gehörst Du auch zu denen, die nicht gerne im Konjunktiv schreiben und bei Konjunktiv 1 und Konjunktiv 2 durcheinander kommen.

Dann erfährst Du hier, wann welcher Konjunktiv verwendet wird und was Du bei der Verwendung beachten solltest. Denn wirklich kompliziert ist es eigentlich nicht, wenn Du Dich einmal damit auseinandersetzt.

Der Konjunktiv 1

Der Konjunktiv 1 wird im Deutschen bei der indirekten Rede verwendet. Also dann wenn indirekt wiedergegeben wird, was eine Person gesagt hat. Wir verwenden den Konjunktiv 1, wenn wir dem gesagten grundsätzlich Glauben schenken.

  • Sie sagte, sie habe den Mann noch nie gesehen.
  • Er beteuerte, dass er nicht zu schnell gefahren sei

Gebildet wird der Konjunktiv 1 aus dem Infinitiv eines Verbs, von diesem Trennen wir das Infinitivmorphem (Die Endung –en) ab und hängen die Form des Konjunktivs an.

Die Endungen des Konjunktivs sind:

Ich : -e

Du: -est

Er/Sie/Es : -e

Wir: -en

Ihr: -et

Sie,sie: -en

Beispiel: spielen -> spiel -> du spielest

Teilweise ist die Endung des Konjunktiv 1 die gleiche wie der Indikativ wie in diesem Beispiel bei der ersten Person Singular  (ich spiele) hier ist der Indikativ vom Konjunktiv 1 nur im Satz zu unterscheiden. Bei indirekter Rede wird dann häufig zu einem Trick gegriffen. Statt „ich beteuerte, dass ich nicht spiele“ wird dies mit „würde“ ergänzt „ich beteuerte, dass ich nicht spielen würde.“

Weitere Gründe für den Konjunktiv 1 sind: Wünsche, Aufforderungen, Anweisungen oder auch einige Redewendungen.

Der Konjunktiv 2

Der Konjunktiv 2 wird  die Präteritum-Form des Verbs verwendet. Ansonsten ist es das gleiche Prinzip wie beim Konjunktiv 1. Beim Verb spielen wäre der Konjunktiv 2 bei der ersten Person Singular: Ich spielte. Verwendet wird der Konjunktiv 2 aus mehreren Gründen:

  • Bei sehr höflichen Bitten oder Fragen
  • Bei höfliche Wünschen (Hättest Du die Freundlichkeit, mir zu helfen?)
  • Vorschläge oder Empfehlungen
  • Nach Worten wie andernfalls, sonst, fast oder beinahe
  • Bei Zweifeln und Unsicherheiten (Hätte ich nicht anders handeln sollen?)

Grundsätzlich kann der Konjunktiv 1 in indirekten Reden auch durch den Konjunktiv 2 ersetzt werden. Das wird oftmals gemacht, wenn Zweifel am Wahrheitsgehalt bestehen. Dann verwenden wir den Konjunktiv 2 auch oftmals unbewusst.

Die Unterscheidung – Was verwendest Du was?

Wenn Du im Deutschunterricht mit dem Konjunktiv 1 und 2 in Kontakt kommst, dann in der Regel, weil Du ihn in einer Grammatikarbeit bilden sollst. In diesem Fall solltest Du Dich strikt an die Regeln halten und die Formen nach diesen Regelungen bilden. Vermeide es außerdem, den Konjunktiv prinzipiell mit „würde“ zu bilden. Das wird im Sprachgebrauch oft gemacht, es ist aber falsch.

Im Text orientiere Dich an den Regelungen, welche Form die richtige ist und nimm Dir die Zeit, es zu durchdenken, wenn Du unsicher bist. Im Sprachgebrauch werden Konjunktiv 1 und Konjunktiv 2 auch manchmal gemischt, dies solltest Du im Deutschunterricht aber vermeiden, denn das endet in der Regel im grammatikalischen Chaos und ist dann falsch.

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