Die Literaturepoche Frühmittelalter: Merkmale, Vertreter und Werke
In diesem Artikel wird dir die Literaturepoche Frühmittelalter mit Beispielen erklärt, wobei auf die Aspekte Merkmale, Werke und Vertreter besonders eingegangen wird. Zunächst stellt sich natürlich die Frage, wann diese Epoche zu verorten ist. Der Zeitraum der Frühmittelalterlichen Literatur liegt zwischen der Antike und der Renaissance und kann demnach mit den Daten von 500 bis 1080 festgehalten werden.
Jedoch können diese Daten auch von Region zu Region etwas abweichen. Der Beginn des Frühmittelalters wird geprägt durch den Zerfall des Römischen Reiches. Die politische Führung übernahmen nun Merowinger und Karolinger im fränkischen Großreich. An der Spitze der Gesellschaft stand der König, welcher durch die Kirche seine Stellung verliehen bekommen hat.
Zwischen Dichtung und biblischen Texten – die Literatur im Frühmittelalter
Generell ist es wichtig für dich zu wissen, dass die Literatur dieser Epoche in drei wichtige Zeiträume aufgeteilt werden kann: die altdeutsche Literatur, welche von 760-1060 reicht, die frühmittelhochdeutsche Literatur von 1060 bis 1120 und die vorhöfische Literatur. Diese ist den Jahren von 1120 – 1180 zu verorten. Um die Literatur des Frühmittelalters zu verstehen, ist es wichtig, dass du weißt, dass die Literaturzentren dieser Zeit die Klöster waren.
Die Mönche waren eine der wenigen Menschen, welche Lesen und Schreiben konnten. Der Buchdruck war noch nicht erfunden und so wurden hier bestehende Schrifterzeugnisse vervielfältigt. Berichte über das Leben waren an der Tagesordnung: So erzählten die Autoren in Annalen, Tagebüchern oder auch in Chroniken über das Alltagsgeschehen und Gedanken zu dieser Zeit.
Folglich kannst du feststellen, dass sich die Literatur nach der Antike in zwei grobe Strömungen teilt: Zum einen die biblischen Texte wie Gebetsbücher, Gesetze oder Bibelschriften welche in den Klöstern entstanden. Als Beispiel wäre hier die Straßburger Eide aus dem Jahre 842 zu nennen.
Aber es gab auch die Dichtung in verschiedenen lokalen Dialekten wie das „Ludwigslied“. Die frühmittelhochdeutsche Literatur bedient sich dann wieder verstärkt den biblischen Schriften. Die Kirche baute ihre bedeutende Stellung in der Gesellschaft immer weiter aus und so wurden entsprechende Schriften verfasst, welche dem Adel und auch den Bauern Demut lehren sollten.
So wurden in diesen Texten vom „Jüngsten Gericht“ berichtet um der Bevölkerung Angst zu machen. In machen Klöstern wurde weiterhin vom Alltagsleben der Menschen geschrieben. Nun wurden auch Heldensagen immer populärer. Die sich daran anschließende höfische Literatur bringt die ersten Romane hervor. Hier wäre das „Alexanderlied“ von Lamprecht zu nennen. Auch die erste Chronik in Europa entsteht: Die „Kaiserchronik“ beschreibt das Leben und die Geschichte von Kaiser Julius Caesar. Generell kann gesagt werden, dass Segen, Evangelienharmonien, biblische Darstellungen oder auch Heldensagen zu den beliebtesten Schrifterzeugnissen dieser Zeit gehören.
Wichtige Autoren des Frühmittelalters
Wie du dir vielleicht denken kannst, sind nach so vielen Jahrhunderten nicht mehr alle Schriften aus dieser Zeit vorhanden oder gefunden worden. Bei Einigen kann auch der Autor nicht mehr festgestellt werden. Dennoch sind uns noch Autoren bekannt, welche wichtige Werke in dieser Zeit verfasst haben. So hat Bischof Arbeo „Abrogans“ verfasst. Es gilt als das älteste Buch, welches in deutscher Sprache gefunden wurde. Es handelt sich hierbei um ein Glossar.
Ebenso gibt wäre die „Paraphrase des Hohen Liedes“ zu nennen, welche Williram Ebersberg im Jahre 1060 verfasst hat. Und auch eine Frau findet sich in der Liste der bedeutenden Autoren dieser Zeit wieder: Hildegard von Bingen. Weitere Schriftsteller dieser Zeit sind Alberich von Besanco, Ezzo oder Otfrid von Weißenburg.
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