Ironie und Sarkasmus erklärt – Bedeutung, Beispiele und Unterschiede
In diesem Artikel soll Dir erklärt werden, was der Unterschied zwischen Ironie und Sarkasmus ist und wie Du diese in einem Text am besten identifizieren kannst. Das hilft Dir dabei, Analysen zu verfassen und bestimmte Merkmale von Textformen wie Balladen, Satiren etc. einfacher zu identifizieren.
Außerdem kannst Du mit ein bisschen Ironie und Sarkasmus auch viele selbst verfasste Texte sprachlich ausschmücken und so für einen besseren Lesefluss sorgen.
Ironie – Definition und Beispiele
Ironie ist eines der wichtigsten Stilmittel der Literaturgeschichte und ist auch in zeitgenössischen Texten und Reden nach wie vor beliebt und wird entsprechend häufig genutzt. Bestimmt hast Du das Wort selbst auch schon häufig gehört und dann meist in einem etwas negativeren Zusammenhang wie „Das ist aber ganz schön ironisch!“ oder so ähnlich. Das liegt daran, das Ironie häufig mit Spott verbunden ist und einen gewissen Grad an Übertreibung und gedanklichem Augenrollen mit sich bringt.
Der Term „Ironie“ leitet sich aus dem Altgriechischen Wort „eironeia“ ab und bedeutet soviel wie „Verstellung, gespielte Unwissenheit“. Daran kannst Du schon erkennen, dass eine Person (in diesem Fall auch „Ironiker“ genannt), die gerade ironisch ist oder etwas ironisch gesagt hat, etwas nicht wirklich ernst gemeint hat.
Entsprechend ist Ironie nicht offensichtlich, sondern eine indirekte Aussage, die vom Zuhörer / Leser / Zuschauer korrekt erkannt und eingeordnet werden muss. Dies gelingt durch Herstellung eines Zusammenhangs zu Raum, Zeit und objektiven Daten der Szene.
Dabei muss Ironie keineswegs immer spöttisch oder satirisch gemeint sein! Prinzipiell bedeutet „ironisch sein“ nämlich lediglich, sich zu verstellen oder Unwissenheit vorzutäuschen. Entsprechend wäre es auch ironisch, wenn ein Kind beispielsweise von seinen Eltern dabei ertappt wird, wie es die Wand ankritzelt und dann so tut, als wisse es nicht, dass die Wand beschmiert wurde.
Hier ein paar Beispiele für Ironie:
- „Ich wusste gar nicht, dass der Job so gut bezahlt wird!“
(Wenn er offensichtlich schlecht bezahlt wird) - „Ach, wir hatten eine Hausübung? Wusste ich gar nicht!“ (Wenn die Hausaufgaben nicht gemacht wurden)
- „Nein, leider kenn ich mich da nicht so gut aus, musst wohl jemand anderen um Hilfe bitten.“ (Wenn man keine Lust hat, jemandem einen Gefallen zu tun)
Sarkasmus – Definition und Beispiele
Sarkasmus und Ironie werden häufig miteinander verwechselt und ja, es kann am Anfang tatsächlich etwas schwierig sein, die beiden Sprachmittel auseinander zu halten. Ein wichtiger Unterschied, den Du Dir merken solltest, ist der, dass bei sarkastischen Aussagen stets ein spöttischer, verhöhnender Charakter im Vordergrund steht! Bei der Ironie muss das nicht der Fall sein. Während also bei der Ironie lediglich Unwissenheit oder Affektion vorgetäuscht wird, wird beim Sarkasmus das Gegenüber (oder auch ein Dritter) ein bisschen bloßgestellt.
Auch das Wort „Sarkasmus“ leitet sich vom Altgriechischen Wort „sarkazein“ ab, wo es so viel wie „zerfleischen, verhöhnen“ bedeutet. Sarkasmus kann im Gegensatz zur stets indirekten Ironie auch direkt sein, ist aber immer gehässig gemeint. Um Ironie und Sarkasmus voneinander zu unterscheiden, solltest Du dir merken, dass es bei der Ironie mehr darum geht, WIE etwas gesagt wird (geheuchelt, gespielt) und beim Sarkasmus darum, jemanden zu verhöhnen!
Hier ein paar Beispiele:
- „Neue Leggins? Bestimmt nicht zum Sport machen..“
- „Hast Du den Kuchen gebacken? Wird meinen Zahnarzt bestimmt freuen, dass ich gleich ein paar neue Kronen brauche..“
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