Wiederspiegeln/Widerspiegeln – richtige Schreibweise und Beispiele

In diesem Artikel wirst du den Unterschied von wieder- und wider- lernen, so dass du die beiden Schreibweisen zukünftig richtig unterscheiden und anwenden kannst.

Der Wortteil „wieder-” beschreibt eine Handlung, die erneut oder nochmals getan wird oder durch die etwas zurück bzw. rückgängig gemacht wird. Das Wortteil „wider-” weist auf eine Handlung hin, die gegensätzlich zu etwas ist oder im Gegensatz als Zurückweisung oder Protest getan wird. Aus deinem Sprachgefühl heraus oder aus der Logik des Satzes kannst du häufig erkennen, um welche der beiden Richtungen es sich handeln mag.

Das größere Problem dabei wird für dich gewesen sein, unterscheiden zu können, was genau die Unterschiede zwischen den beiden Schreibweisen ist und welche du für welchen Zweck verwenden musst. Wenn du dir also nicht richtig sicher bist, kannst du auch diesen einfachen Trick anwenden:

Austauschbarkeit von „wieder-” und „wider-”

Im Prinzip sind lassen sich die Teile „wieder” und „wider” mit ihren Entsprechungen austauschen. Das bedeutet, dass du „wieder” mit „nochmals” oder „zurück” ersetzen kannst und „wider” mit „gegen”. Wenn du das in einem Satz oder einfach mit dem Wort selbst versuchst, kann es passieren, dass sich diese schief anhören. Der Sinn sollte aber der gleiche bleiben und das ist das entscheidende. Folglich wird der Satz mit dem richtigen Ersatz weiterhin den richtigen Sinn ergeben und logisch sein, während die falsche Entsprechung den Sinn verdreht oder sogar total unlogisch macht. Das funktioniert auch, wenn du das Wort selbst aufteilst:

  • Wiedergabe: ich spiele/gebe etwas nochmals ab
  • Wiederaufbau: ich baue etwas erneut auf
  • Widerspruch: ich spreche gegen jemanden
  • Widerruf: ich spreche mich gegen/rufe gegen eine Abmachung

Wiederspiegeln und widerspiegeln

Wie im Fall von widerrufen kann man ins Stolpern kommen und argumentieren, ich rufe, damit etwas rückgängig gemacht wird. Genauso könntest du argumentieren, dass beim „Wiederspiegeln” etwas zurückreflektiert wird. Beide Ausdrücke haben zwar im Grunde damit etwas zu tun, dass etwas „zurück” gemacht oder gebracht wird, aber nicht in den ursprünglichen Zustand. Es ist sinnvoller, die Worte von der Seite zu sehen, dass etwas gegen jemanden etwas passiert. Ein Widerruf wird gegen eine Person macht und das eigene Bild wird vom Licht gegen einen Spiegel geworfen, von diesem weg gegen unser Auge.

„Wider-” trennbar und untrennbar vom Verb

Manche Verben sind untrennbar mit dem Wortteil „wider-” verbunden, andere müssen in einem Satz getrennt werden:

  • das Wasser spiegelt das eigene Bild wider
  • er widerspricht ihr

Andere Wörter, die sich nicht trennen lassen, sind: widerlegen, widerreden, widersetzen, widerstehen. Hier kannst du sehr deutlich sagen, dass etwas gegen jemanden getan wird. Folgende Wörter müssen getrennt werden: widerschallen, widerklingen, widerhallen, widerstrahlen. Bei diesen Wörtern wird wie bei „widerspiegeln“ etwas gegen etwas geworfen und wird zurückgeworfen. Dieser Unterscheidung zwischen „entgegen, in eine Richtung“ und „gegen mit Bumerangeffekt“ soll dir helfen unterscheiden zu können, ob du ein Wort mit „wider-” zusammen oder getrennt konjugierst.

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