Z. HD. HERR oder HERRN – Wie schreibt man es richtig?
Das Finden des richtigen Ansprechpartners ist schon nicht einfach, jedenfalls nicht immer, gerade bei Bewerbungen kann das Deine erste Herausforderung sein. Aber wenn Du eine Nachricht an eine bestimmte Person senden möchtest, dann bleibt die Frage, wie adressierst Du die Nachricht richtig? Verbreitet ist z.Hd. Herr oder Herrn?
Aber was stimmt denn nun oder ist beides richtig? Wenn ja was schreibst Du wann und warum? Das erfährst Du hier, damit Du bei künftigen Briefen auf der sicheren Seite bist.
Wofür steht überhaupt z.Hd.?
Die Abkürzung z.Hd. steht für „zu Händen“. Das bedeutet, dass die Nachricht/ das Paket/ der Brief direkt an den Adressaten zu schicken ist. Gerade in Firmen ist es bei vertraulicher Post wichtig, dass die an den richtigen Empfänger geht und diese darf nicht von anderen Mitarbeitern geöffnet werden.
Gerade in Unternehmen ist es üblich, dass Mitarbeiter die Post vorsortieren. Mit der Abkürzung „z.Hd.“ wird deutlich kommuniziert, dass die Sendung an den richtigen Adressanten gehen soll.
Zu Händen ist übrigens eine etwas altmodische Formulierung. Du solltest sie daher nur verwenden, wenn diese im Unternehmen üblich ist. In vielen Unternehmen reicht die Nennung eines Ansprechpartners gegebenenfalls mit dem Zusatz „vertraulich“, damit die Post beim richtigen Ansprechpartner ankommt und nicht in andere Hände gerät.
Eine moderne Variante ist „z.H.“ was deutlich kürzer und moderner ist. Oder „zu Händen“ wird ausgeschrieben. Bei Bewerbungen sind diese Kürzel aber nicht notwendig. Da reicht es, wenn Du Dich an die Adresse hältst, die angegeben ist und überlässt es dem Unternehmen, dass die Bewerbung richtig zugeordnet wird. Hier wird „zu Händen“ schnell etwas aufdringlich oder bevormundend.
Richtige Schreibweise: Herr oder Herrn?
Es ist nur ein Buchstabe, aber woher kommt der Unterschied? Wenn Du einen Brief schreibst, sollte der ja richtig adressiert sein, damit der erste Eindruck stimmt. Grund für das „n“ ist die Frage, welcher Fall denn der richtige ist. Der Nominativ von Herr ist „der Herr“. Die anderen drei Fälle lauten „Herrn“:
Genitiv: des Herrn (Das ist der Hut des Herrn Mustermann)
Dativ: dem Herrn (Dem Herrn Mustermann gehört der Hut)
Akkusativ : den Herrn (Da hinten sehen Sie den Herrn Mustermann)
Herren ist übrigens die Mehrzahl und hat mit dieser Problematik nichts zu tun. Zu Händen Herren gibt es nicht, denn das würde bedeuten, dass alle Herren die Post gemeinsam öffnen müssten.
Die Abkürzung zu Händen klärt zu wessen Händen der Brief geschickt wird. Also zu Händen des Herrn Mustermann oder in Kurzform z.Hd. Herrn Mustermann. Zu Händen Herr Mustermann versteht zwar auch jeder, ist aber falsch, da dies der Nominativ ist und damit der falsche grammatikalische Fall. Bei Frauen ist es „z.Hd. Frau Mustermann“, denn der Genitiv von „Frau“ ist „der Frau“.
Sprichst Du dagegen über jemanden, dann ist meist „Herr Mustermann“ richtig, aber auch nicht richtig. Lautet die Frage „Wer ist das?“ dann ist „Herr Mustermann“ richtig. Geht es aber um die Frage wem etwas gehört, dann ist es wieder Herrn, nämlich „Es gehört Herrn Mustermann“.
Im Sprachgebrauch wird diese Formulierung gerade der Genitiv aber gerne vergessen oder durch den Nominativ ersetzt, auch wenn das faktisch falsch ist.