Metaphern in Deutsch – Erklärung, Wirkung und Beispiele
In diesem Artikel wird beschrieben, was Metaphern sind, wie du sie erkennst und richtig anwendest.
Eine Metapher ist ein sogenanntes Stilmittel, durch welches ein Sachverhalt im übertragenen Sinne oder verbildlicht dargestellt werden kann. Ein Stilmittel, auch rhetorisches Mittel oder Stilfigur genannt, hilft dir dabei, Geschichten, Reden und Erzählungen abwechslungsreicher zu gestalten und auszuschmücken. Die Metapher stellt einen bildlichen Vergleich her und ruft beim Hörer eine bestimmte Assoziation, eine bestimmte Verknüpfung her.
Entstehung von Metaphern
Metaphern stellen eine Verbindung oder einen Vergleich zwischen zwei Dingen her. Dies kann auf drei Grundlagen beruhen:
- äußerliche Ähnlichkeiten:
Flaschenhals: Der längliche Teil einer Flasche erinnert an einen langen Hals, auf dem der Kopf sitzt, der Flaschenkopf. Es handelt sich hier um eine übertragene, verbildlichte Darstellung. Vielen Objekten werden mit menschlichen Körpern verglichen: Gitarrenhals, Buchrücken
- ähnliche Funktionen:
Tischbein: Wie die Beine des Menschen so tragen auch die „Beine“ des Tisches die obere Platte und ergeben so insgesamt einen Tisch. Auch hier darfst du die Worte nicht wörtlich nehmen: Motorhaube
- eine Assoziation wird geweckt:
Gesang der Wellen: Damit ist das Geräusch von plätscherndem Wasser gemeint, das durch seinen Klang an Musik erinnert.
Metaphern aus einem oder zwei Worten
Die einfachsten Metaphern, die wir auch vielfach im Alltag verwenden, bestehen nur aus einem oder zwei Worten. Dabei gibt es Wörter, die so sehr in deine Alltagssprache übergegangen sind, dass du sie unbewusst benutzen wirst, weswegen sie auch tote Metaphern genannt werden:
- Briefkopf: der obere Teil eines Briefes, der Angaben über Versender und Adressat enthält
- Flughafen: beschreibt einen Anlegeplatz für Flugzeuge
- Lenkrad: ist nach seiner Funktion beschrieben, da dieses „Rad“ zum Lenken gedacht ist
Andere Metaphern sind bildhafter und so eventuell leichter für dich zu erkennen. Jedoch sind sie immer noch sehr in den alltäglichen Sprachgebrauch eingebunden und werden synonym, also als vergleichender Ersatz, verwendet:
- gebrochenes Herz: steht für Liebeskummer
- Schmetterlinge im Bauch: beschreibt ein Gefühl von Verliebtsein, welches an sanfte Flügelschläge erinnert, die leicht auf und ab schlagen
- das schwarze Schaf: eine Person, die negativ aus einer Gruppe heraussticht, so wie ein schwarzes Schaf in einer sonst weißen Herde
Metaphern aus einem halben Satz
Hier bildet eine ganze Wörterreihe eine Metapher. Im bildhaften und übertragenen Sinne wird eine Tätigkeit umschrieben:
- aus allen Wolken fallen: total überrascht sein
- Nadel im Heuhaufen suchen: wenn man eine Aufgabe in Angriff nimmt, die sehr schwierig zu bewältigen ist
- eine rosarote Brille tragen: jemand, der Situationen nur aus einer zu positiven Sicht verklärt betrachtet
- man kann etwas drehen und wenden: etwas kann aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden
Bewusste Metaphern
Diese sogenannten bewussten Metaphern sind Umschreibungen bzw. Vergleiche, die sehr bildhaft sind und für gewöhnlich nicht komplett in die Alltagssprache eingeflossen sind. Wenn du so eine Wendung hörst, wird es dir eher bewusst sein, dass diese Redewendung nicht wörtlich zu verstehen ist, sondern eine Verbildlichung ist:
- wie ein Engel sein: beschreibt eine unschuldig wirkende und nette Person; kann jedoch auch sehr leicht ironisch benutzt werden
- jemanden den Wind aus den Segeln nehmen: jemanden von seinen Plänen abringen durch Vereitelung oder Entmutigung
Wie du hier sehen konntest, sind Metaphern nicht nur Teil von Poesie oder Geschichten, sondern Teil unserer alltäglichen Sprache.
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