Merkmale und Übersicht über die literarischen Gattungen
In diesem Artikel soll Dir erklärt werden, welche literarischen Gattungen es gibt. Konkret werden wir dabei darauf eingehen, welche spezifischen Merkmale diese jeweils haben und wie Du Sie am besten voneinander unterscheiden kannst. Es mag auf den ersten Blick etwas verwirrend wirken, ist aber eigentlich gar nicht mal so kompliziert.
Zudem wirst Du in der Schule bestimmt noch häufiger mit Literaturgeschichte und Co. zu tun haben, entsprechend wichtig ist es, dass Du die wichtigsten Begriffe definieren kannst und deren Besonderheiten kennst.
Bei den literarischen Gattungen unterscheiden wir drei wichtige Formen: Epik, Lyrik und Dramatik. Wahrscheinlich hast Du alle Begriffe auch schon mal gehört, bist Dir aber noch nicht so ganz sicher, wie sich diese konkret voneinander unterscheiden.
Epik
Bei der Epik handelt es sich um die erzählende Form, im Fachjargon auch als „narrative Dichtung“ bekannt. Du merkst schon – „Dichtung“: das hat ja was mit vortragen zu tun? Genauso ist es auch! Texte, die der Epik zuzuordnen sind, wurden ursprünglich verfasst, um vorgetragen und weitererzählt zu werden. Entsprechend ist der erzählende Charakter das wichtigste Merkmal der Epik. ACHTUNG: Gedichte zählen nicht zu epischen Texten! Lass dich nicht von der Ähnlichkeit zwischen „Gedicht“ und „Dichtung“ verwirren!
Epische Texte sind meist in Vers- oder Prosaform verfasst und sind dadurch gekennzeichnet, dass sie von einem fiktionalen Erzähler vorgestellt werden. Dabei muss dieser fiktionale Erzähler keineswegs dem tatsächlichen Autor entsprechen und kann, muss aber nicht, im Text erwähnt werden.
Ein epischer Text kann sowohl auf wahre Begebenheiten zurückgehen als auch frei erfunden sein. Hier gibt es keine Regeln und der Autor hat entsprechend viel Freiheit in seiner Kreativität. Epische Texte werden untereinander auch nochmal in verschiedene Kategorien unterteilt und können sog. Epische Kleinformen, mittlere epische Formen und epische Großformen sein.
Epische Kleinformen: Märchen, Fabeln, Kalendergeschichten, Anekdoten, Reportagen…)
Mittlere epische Formen: Novellen, Kurzgeschichten
Epische Großformen: Romane, Erzählungen
Lyrik
Von Lyrik sprichst Du immer dann, wenn Du ein Gedicht meinst. Tatsächlich werden alle möglichen Gedichte stets unter „Lyrik“ zusammengefasst. Wie Du Dir nun sicherlich schon denkst, sind die typischen Kennzeichen eines Gedichts auch die charakteristischen Merkmale der Lyrik. Besonders wichtig ist hierbei vor allem der Aufbau. Lyrische Texte sind in gebundener Sprache verfasst und weisen Verse und Strophen auf. Besonders eindeutig sind aber Stilmittel wie Metrum und Reimschema! Das ist eigentlich sogar der wichtigste Unterschied zu epischen Texten. Wenn Du also ein Gedicht vorliegen hast oder viele Reime und ein bestimmtes Metrum erkennst, dann handelt es sich bei dem Text um Lyrik. Dazu gehören neben Gedichten vor allem auch Balladen, Lieder, Hymnen.
Dramatik
Wie Du Dir bestimmt schon denken kannst, hat Dramatik ein bisschen was mit Schauspiel zu tun. Tatsächlich sind dramatische Texte in aller Regel für die Aufführung im Theater oder zumindest vor Publikum gedacht. Entsprechend sind sie in Dialogform geschrieben und haben keinen Erzähler, sondern zumindest einen, meistens aber mehrere Sprecher. Dramatik wird häufig auch als „handelnde Dichtung“ oder „Bühnendichtung“ bezeichnet, wobei Du auch hier nochmal zwei verschiedene Unterformen unterscheiden kannst, von denen Du aber bestimmt auch schonmal gehört hast: Komödie (lustig, heiter, unbeschwert, pointiert) und Tragödie (ernst, schwer, traurig).
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