Die Literaturepoche der Moderne – Merkmale, Autoren und Werke

In diesem Artikel soll Dir erklärt werden, worum es sich bei der Moderne handelt und welche Merkmale für diese besondere literaturgeschichtliche Phase charakteristisch sind. Wir werden natürlich auch auf die zentralen Themen eingehen und ein paar besonders berühmte Autoren aufzählen.

Bestimmt kennst Du auch schon ein paar Künstler der Moderne und kannst diese nur noch nicht korrekt zuordnen. Tatsächlich ist die Moderne nämlich eine sehr wichtige Epoche, die im Deutschunterricht noch häufig vorkommen wird.

Definition

Bei der Moderne handelt es sich, wie Du Dir bestimmt schon denken kannst, um eine Literaturepoche. Zeitgeschichtlich betrachtet, hatte sie ihren Höhepunkt vor allem zwischen 1890 – 1920. Dabei ist sie ein Überbegriff für zahlreiche künstlerische Unterepochen wie zB. Expressionismus, Impressionismus und Jugendstil.

Diese Begriffe hast Du vielleicht schon einmal gehört, denn zahlreiche berühmte Künstler (wie zB. Monet) haben unter der Moderne gewirkt. Allein schon die Tatsache, dass die Moderne zahlreiche Unterformen umfasst, ist ihr erstes Alleinstellungsmerkmal. Andere Epochen, wie zB. Naturalismus oder Realismus haben dies nicht!

Wie der Terminus verrät, hat die Moderne viel mit Innovation und Wagnis zu tun. Bestimmt benutzt Du selbst auch häufig das Wort „modern“, wenn du über Kleidung oder ein neues Handy sprichst. Ebenso geht es auch in der Moderne als Epoche vor allem um die Wendung hin zu neuen Erfahrungen und Ansichten, aber auch mehr Individualität und weniger Tradition und Altes.

Diese Merkmale machen die Moderne aus:

Gerade dieser Bruch mit Tradition und herkömmlichen Werten beeinflusste natürlich maßgeblich die Thematik in Literatur und bildenden Künsten. Häufig geht es in den Texten darum, dass die Hauptfiguren mit ihrer veralteten Sicht auf Probleme und Menschen hadern und schließlich in irgendeiner Weise an ihrer eigenen eingeschränkten Weltsicht scheitern. Das sollte einerseits zusätzlich Kritik an traditionellen Denkmustern üben, andererseits aber den Lesern bzw. Zusehern verdeutlichen, wie wichtig Veränderung ist.

Dabei spielen vor allem gesellschaftskritische Themen wie Dekadenz und Ungerechtigkeit ein zentrales Thema vieler moderner Werke. Hierbei geht es darum, das hedonistische Leben jener, die es sich erlauben konnten, kritisch zu bewerten und Lebensgewohnheiten wie übertriebenen Luxus und Feierlichkeiten mit ihren negativen Auswirkungen für die Gesamtgesellschaft zu konfrontieren, weswegen auch Verfall und Tod häufige Aspekte der Moderne sind.

Dieser kritische Blick auf Welt und Gesellschaft äußert sich vor allem auch in der Sprache und den stilistischen Mittel. Früher war eine sehr ausgeschmückte Sprache mit viel Symbolik das A und O literarischer Werke, in der Moderne änderte sich dies zunehmend hin zu einem klaren und unmissverständlichen Ausdruck. Zudem kamen die sog. „Chiffren“, also unübersetzbare Metaphern hinzu, ein beliebtes Stilmittel der Moderne. Die Begriffe „Drama“ und „Tragödie“ werden durch das weniger heldenorientierte „Stück“ ersetzt.

Berühmteste Autoren und Werke

Ein besonders wichtiges Werk der Epoche der Moderne, das Dir bestimmt auch im Deutschunterricht begegnen wird, sind die Buddenbrooks von Thomas Mann und der Chandos-Brief von Hugo Hoffmannsthal, sowie Frühlings Erwachen von Frank Wedekind.

Sie sind geradezu symbolisch für die charakteristischen Merkmale der Moderne und vereinen die zentralen Themen von kritischer Auseinandersetzung mit gutbürgerlichem Luxus und daraus folgendem Untergang und zuletzt auch Tod der betroffenen Figuren. Besonders hervorzuheben ist auch, dass keinerlei Heldenfiguren eingesetzt werden, sondern der Lebensstil und gesellschaftspolitische Ereignisse vollends ins Zentrum rücken.

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