Der innere Monolog – Beispiele und Aufbau

Der innere Monolog ist ein Selbstgespräch. Der Sprecher, eine literarische Figur gibt durch einen inneren Monolog Einblicke in seine Gefühlswelt. Deshalb wird diese Form der Erzählung oft gewählt um die Gedanken einer Person zu projizieren. Nicht jeder Gedanke ist gleich ein innerer Monolog. Es gibt aber einige Eckpunkte an denen du einen solchen Monolog erkennen kannst.

Im folgenden gibt es einige Punkte welche es dir leichter machen einen Inneren Monolog zu identifizieren:

Den inneren Monolog erkennen

  1. Die Wiedergabe der Gedanken erfolgt immer in der ersten und zweiten Person. Dabei spricht die Figur im Präsens Indikativ. Verben werden in der Grundform benutzt und alles spielt sich in der Gegenwart ab.

Jetzt ist es aus. Hier ist alles zusende. Ich habe versagt.”

  1. Die Person oder Figur richtet sich in dieser Form der Erzählung mit direkter Rede an sich selbst. Es gibt keinen Erzähler oder eine Instanz dazwischen.

Du bist so ein Dummkopf, ein alter Trottel. Du hast alles kaputt gemacht.”

  1. Häufig sind Sätze unvollständig, werden inmitten des Satzes abgebrochen. Die Person redet eben zu sich selbst und einfach so, wie es ihr in den Sinn kommt. Es können Wiederholungen stattfinden, Ausrufe oder es wird geflucht.

Könnte ich doch nur, ach könnte ich ihnen doch nur helfen. Ich könnt….Quatsch, das ist zu gefährlich. Verdammt! Könnte ich doch nur.., nein, ich finde keinen Ausweg.”

  1. ein Innerer Monolog ist dafür gedacht um darzustellen wie die Figur über ihre Probleme nachdenkt. Die Person kann sich auch selbst Fragen stellen, Entscheidungen treffen, sich Vorwürfe machen oder Zukunftspläne denken. Der innere Monolog gibt Einblicke in die Gefühlswelt des Charakters.

Hätte ich doch nur besser aufgepasst. Dann wäre das alles nicht passiert. Es ist allein meine Schuld. Was mache ich denn nun? Ich muss sie retten. Ich muss etwas tun.”

  1. Als Leser sind wir Zuhörer der Gedankenwelt der Person, die Umwelt in der Geschichte bekommt davon aber nichts mit.

Ich fühle mich so hilflos, wie in Ketten gelegt. In meinem inneren herrscht ein einziges Chaos.”

Selber einen inneren Monolog schreiben

Um selber einen solchen inneren Monolog zu erfassen solltest du einige Dinge beachten:

  • Versetze dich in die Situation der Figur über die du einen inneren Monolog verfassen sollst.
  • Notiere dir Charakterzüge der Figur die du bereits kennst. Diese solltest du unbedingt in deinem Text benutzen.
  • Schreibe so wie die Person spricht. Verwende zum Beispiel Dialekte wenn die Figur dieses Merkmal hat.
  • Gebe Einblick in die Gefühlswelt der Figur. Schreibe nicht einfach nur ein Gespräch mit ihr selbst sondern lass den Leser spüren was die Person fühlt.
  • Schreiben deinen inneren Monolog in der Ich-Form und im Präsens.
  • Mache dir keine Gedanken über die Struktur. Während eines solchen Gedankengangs können die Wörter so aufgeschrieben werden wie sie kommen. Ein Selbstgespräch kann auch von einem Thema auf das nächste springen.
  • Lasse deine Figur zu sich selbst sprechen. Aufgebaut ist der innere Monolog wie eine direkte Rede, nur dass das Gesagte an die Person selbst gerichtet ist. Die Außenwelt bleibt davon unberührt.
  • Beende den Monolog mit einem Entschluss, einem Ausblick, der Äußerung von Ängsten und Hoffnungen oder auch von Plänen die deine Figur durch das Gedankengespräch nun schmieden möchte. Ein innerer Monolog sollte immer zu einem (zu dem Gedankengang passenden) Schluss kommen.

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