Das Partizip Perfekt (Partizip 2) einfach erklärt
In diesem Artikel soll Dir erklärt werden, worum es sich beim Partizip Perfekt handelt, wann Du es brauchst und wie es gebildet wird. Dieses grammatikalische Konstrukt kommt nämlich sehr häufig vor und Du benutzt es bestimmt auch in Deinem täglichen Sprachgebrauch.
Das Partizip Perfekt, auch Partizip II genannt, brauchst Du, um verschiedene Zeiten bilden zu können. Hier zunächst ein paar Beispiele, die Du wahrscheinlich auch schon in einem Vokabelheft gesehen hast:
- laufen – lief – gelaufen
- schneiden – schnitt – geschnitten
- sehen – sah – gesehen
In allen Beispielen ist die dritte Form (gelaufen, geschnitten, gesehen) das Partizip Perfekt. Wie Du Dir nun vielleicht schon denken kannst, wird das Partizip Perfekt gebraucht, um Perfekt, Plusquamperfekt und Passiv zu bilden. Hier ein paar Beispielsätze:
- Ich habe Spaghetti gekocht. (Perfekt)
- Du hattest Spaghetti gekocht. (Plusquamperfekt)
- Die Spaghetti wurden von euch gekocht. (Passiv)
Wie wird das Partizip Perfekt gebildet?
Die Bildung des Partizip Perfekt hängt vor allem vom Verb ab. Je nachdem, ob es sich um ein schwaches Verb, starkes Verb oder ein Verb mit „-ieren“ als Endigung handelt, wird das Partizip Präsens auch ein bisschen anders gebildet.
a) bei schwachen Verben
Schwache Verben erkennst Du daran, dass sie in allen Zeiten und Personen, ihren Stamm behalten. Vor den Stamm wird dann ein „ge-“ gesetzt und nach dem Stamm entweder ein „t“ oder ein „et“ angehängt. Wenn das Verb mit einem Vokal (a, e, i, o, u) endet, hängst Du ein „t“ ran. Endet das Verb mit einem Konsonanten, musst Du ein „-et“ anhängen. Hier ein paar Beispiele:
- arbeiten – arbeitete – gearbeitet
- kaufen – kaufte – gekauft
- kosten – kostete – gekostet
b) bei starken Verben
Starke Verben erkennst Du daran, dass sie ihren Stamm verändern, er also nicht in allen Personen und Zeiten gleichbleibt. Vor den Stamm wird dann ein „ge-“ gesetzt und nach dem Stamm ein „en“ angehängt. Im Deutschen ändern fast alle Verben bei der Deklination oder Konjugation ihren Stamm. Entsprechend gibt es viele starke Verben und so ist dieser Bildungstyp des Partizip Präsens auch deutlich häufiger. Hier ein paar Beispiele:
- sehen – sah – gesehen
- laufen – lief – gelaufen
- beginnen – begann – begonnen
Bei den starken Verben gibt es aber auch noch eine wichtige Ausnahme zur Bildung des Partizip Präsens. Manche Verben haben nämlich vor dem Stamm noch ein Präfix. Ein trennbares Präfix erkennst Du daran, dass das Verb auch ohne die erste Silbe noch ein eigenständiges und korrektes Verb ist, auch wenn es dann eine etwas andere Bedeutung haben kann.
zB: vorgehen, loslaufen, anziehen etc.
Bei dieser Verbform wird das „-ge-“ zwischen Präfix und Stamm gesetzt. Zusätzlich hängst Du auch noch ein „n“ an, wenn das Verb mit einem Vokal endet bzw. „en“, wenn es mit einem Konsonanten endet. Hier ein paar Beispiele:
- vorgehen – ging vor – vorgegangen
- loslaufen – lief los – losgelaufen
- aufleben – lebte auf – aufgelebt
c) bei Verben, die auf „-ieren“ enden.
Verben, die auf „-ieren“ enden, haben ebenfalls eine eigene Regel zur Bildung des Partizip Perfekt. Hier wird das „-en“ von „-ieren“ abgetrennt und durch ein „-t“ ersetzt. Im Gegensatz zu den starken und schwachen Verben, sollst und darfst Du hier kein „ge-“ einsetzen. Hier ein paar Beispiele:
- probieren – probierte – probiert
- dekorieren – dekorierte – dekoriert
- demonstrieren – demonstrierte – demonstriert
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