Das Metrum (Versmaß) in einem Gedicht bestimmen
In diesem Artikel soll Dir erklärt werden, wie Du das Metrum in einem Gedicht bestimmst. Natürlich werden wir auch ein paar wichtige Fachbegriffe erörtern und das Ganze mit ein paar Beispielen verdeutlichen.
Das Metrum brauchst Du, um das Versmaß zu beschreiben. Vor allem in Gedichtsanalysen geht es nämlich natürlich nicht nur um Thema und Inhalt, sondern auch um die Aussprache. Wenn Du das Metrum kennst, weißt Du auch, wie das Gedicht vorgetragen wird. Konkret können Silben nämlich betont oder unbetont sein, was sich maßgeblich auf den Rhythmus eines Satzes auswirkt, aber auch die Bedeutung ändern kann!
zB:
„Das habe ICH gesagt.“
„DAS habe ich gesagt.“
Aus dem Lateinischen und Griechischen abgeleitet, bedeutet Metrum übersetzt „Maß“, „Maßstab“ und „Versmaß“. Da die Betonung meist einem bestimmten System folgt, kann diese entsprechend in verschiedenen Metren eingeteilt werden. Um darzustellen, ob eine Silbe betont wird, oder nicht, nutzt Du die X/ Methode. Dabei markierst du eine betonte Silbe mit X und eine unbetonte mit /. Wird eine Silbe betont, sprichst du sie laut und hervorgehoben. Wenn sie unbetont ist, entsprechend leiser.
Diese Metren solltest Du kennen
-Jambus (/ X)
-Trochäus (X /)
-Daktylus (X / /)
-Anapäst (/ / X)
Zudem musst Du häufig auch die Hebigkeit bestimmen. Die hängt von der Anzahl der betonten Silben ab. Werden beispielsweise drei Silben betont, ist es ein dreihebiges Metrum.
So gehst du vor:
Schritt 1: Silben bestimmen
Eine Silbe entspricht einer einzelnen Sprecheinheit, also jenem Teil des Wortes, das du in einem Atemzug und Sprechfluss aussprichst.
zB.:
Schul – ta – sche
Wenn Du Schwierigkeiten hast, Silben zu trennen, solltest Du versuchen, diese mittels Klatschen auseinanderzuhalten. Ein Klatschen entspricht dabei jeweils einer Silbe.
Schritt 2: Betonte Silben markieren
Sobald Du die Silben eines Gedichts getrennt hast, kannst Du dir das Gedicht selbst vorlesen und dabei darauf achten, welche Silben Du laut und welche Du leise aussprichst. Wenn Du die Silben zuvor korrekt getrennt hast, sollte dieser Lesefluss nach Gefühl gehen und dann auch stimmen – kann aber auch etwas Übung brauchen!
Markiere nun jede betonte (also lauter ausgesprochene) Silbe mit einem X und jede unbetonte (also leiser ausgesprochene) Silbe mit einem /. So erreichst du die graphische Darstellung und kannst das Metrum dann problemlos bestimmen. Häufig verlangt aber auch die Aufgabenstellung, dass Du die Silben korrekt markierst – entsprechend lohnt es sich, diesen Teil mit ein paar Gedichten zu üben, damit Du dann beim Test schneller bist.
Schritt 3: Metrum bestimmen
Sobald alle Silben korrekt markiert sind, musst Du die Markierung lediglich mit den Metren (Jambus, Trochäus, Daktylus, Anapäst) vergleichen und das übereinstimmende Metrum aussuchen. Manchmal kommen auch mehrere Metren in einem Gedicht vor, dann musst Du für jeden entsprechenden Vers das korrekte Metrum dazuschreiben.
Schritt 4: Hebigkeit bestimmen
Die Hebigkeit erkennst du an der Anzahl der betonten Silben. Hier ein Beispiel:
„Freude, schöner Götterfunken“
Freu – de, schö – ner Göt – ter – fun – ken
X / X / X / X /
In diesem Beispiel hast Du also vier betonte (X) und vier unbetonte (/) Silben. Die Betonung folgt auf X /, weswegen dieses Beispiel ein vierhebiger (weil vier betonte Silben), Trochäus (weil X/) ist.
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