Legalisierung von Cannabis: Alle Pro- und Contra- Argumente

Rauschmittel Cannabis In diesem Artikel lernst du, was Cannabis für eine Substanz ist und was sie mit deinem Körper macht. Dabei werden wir einen genauen Blick darauf werfen, welche Gefahren der Konsum birgt. Außerdem beleuchten wir die Frage, warum die Legalisierung so umstritten ist.

Cannabis ist ein Rauschmittel und wird aus Pflanzenteilen der weiblichen Hanfpflanze gewonnen. In Deutschland und in vielen anderen Ländern der Welt ist Cannabis ein verbotenes Rauschmittel. Gleichzeitig ist es das mit Abstand am häufigsten illegal konsumierte Rauschmittel.

In letzter Zeit hat sich das Verhältnis zu Cannabis in vielen Ländern aber entspannt. Die Bestrafung für den Besitz und Konsum von Cannabis geht immer weiter zurück. In einigen Ländern, wie etwa Uruguay oder den Niederlanden, ist in gewissen Grenzen Cannabis legal.

Warum konsumieren Menschen Cannabis? Die Wirkung von Cannabis geht auf seinen Hauptwirkstoff Tetrahydrocannabinol, kurz THC genannt, zurück. THC wirkt nach dem Konsum zügig auf unsere Psyche und führt bei den meisten Menschen zu einer deutlichen Verbesserung der Stimmung. Das Wohlbefinden steigt und ein Gefühl von Ausgeglichenheit und innerer Ruhe setzt ein. Negative Effekte des Rausches sind Denkstörungen, die sich dadurch äußern, dass man sich schlechter konzentrieren kann. Auch leidet das Kurzzeitgedächtnis unter dem Rausch.

Ist der Konsum von Cannabis gefährlich?

Darüber wird viel gestritten. Es gibt zwar viele wissenschaftliche Studien zum Thema Cannabiskonsum. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind allerdings uneinheitlich. Dennoch deuten viele Studien darauf hin, dass grundsätzlich Gefahren für die Gesundheit vom Cannabiskonsum ausgehen können:

Hirnorganisch ließ sich in vielen Studien zeigen, dass der Hippocampus von Cannabiskonsumenten kleiner ist. Der Hippocampus übernimmt wichtige Aufgaben bei der Gedächtnisfunktion. Bei Jugendlichen deuten einige Studien darauf hin, dass die Entwicklung des Gehirns gestört wird. Gefahr besteht auch für die Psyche: Psychosen können verstärkt oder ausgelöst werden. Eine Psychose ist eine schwerwiegende psychiatrische Erkrankung, bei der Halluzinationen auftreten. Wenn Cannabis geraucht wird, dann erhöht sich zudem das Krebsrisiko, da beim Verbrennen eine ganze Menge gut nachweisbarer, krebserregender Stoffe entsteht.

Trotzdem sollte man im Blick behalten: Alle Rauschmittel bergen Gefahren. Eine wissenschaftlich hoch seriöse Studie (David Nutt et al., Drug harms in the UK: a multicriteria decision analysis. In: The Lancet. 376, 2010, S. 1558–1565) kam 2010 zu dem Ergebnis: Alkohol hat ein deutlich höheres Selbstschädigungspotenzial als Cannabis.

Pro-Argumente für eine Legalisierung von Cannabis

  • Rationale Drogenpolitik: Wissenschaftliche Studien deuten zwar auf Gefahren hin. Diese sind aber nicht höher oder sogar niedriger als bei legalen Drogen wie Tabak oder Alkohol. Sinnvoll ist ein Verbot daher nicht.
  • Entlastung des Staates: Die Strafverfolgungsbehörden müssen einen enormen Aufwand treiben, um vergleichsweise harmlose Delikte rund um den Cannabiskonsum zu verfolgen. Eine Legalisierung würde Gerichte, Polizei und Staatsanwaltschaft deutlich entlasten.
  • Sicherer Konsum: Bei einer Legalisierung könnten Konsumenten Cannabis in kontrollierten Geschäften mit gleichbleibender Qualität kaufen und nicht die oft gestreckte Ware auf dem Schwarzmarkt.
  • Höhere Steuereinnahmen: Werden Drogen legal gekauft, können sie auch besteuert.
  • Recht auf Rausch: Jeder sollte für sich selbst entscheiden dürfen, ob und wie er sich berauschen möchte.

Contra-Argumente gegen die Legalisierung von Cannabis

  • Unklare Gefahren: Die Gefahren von Cannabis sind noch sehr umstritten. Der Staat sollte seine Bürger keinen unbekannten Gefahren aussetzen.
  • Alkohol und Tabak genügen: Diese beiden Rauschmittel verursachen nachweislich viele Schäden. Es gibt keinen Grund, noch weitere potenziell gefährliche Rauschmittel zuzulassen.
  • Legalität verharmlost: Die Legalisierung könnte viele fälschlicherweise glauben lassen, Cannabis sei nicht schädlich. Dann würden noch mehr Leute kiffen als bisher.
  • Cannabis als Einstiegsdroge: Es besteht die Gefahr, dass immer mehr Menschen eine entspannte Haltung zu Drogen entwickeln und Cannabis zu einer Art Einstiegsdroge für gefährlichere Drogen wird.

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