Komma vor um: Alle Regeln mit Beispielen erklärt – Kommasetzung

Mit kaum einem anderen Aspekt der deutschen Rechtschreibung, haben so viele Personen Probleme wie mit der Kommasetzung. Auch die Regeln bezüglich des richtigen Einsatzes von Kommas vor dem Wort “um” bereitet vielen Probleme. Der folgende Artikel soll Dir die Regeln für das Setzen eines Kommas vor “um” erklären und anhand von Beispielen verdeutlichen.

Wann Du vor “um” ein Komma setzen musst

Ob Du vor “um” ein Komma setzen musst, hängt davon ab, in welchem Kontext das “um” steht. Immer dann, wenn das “um” in einem Nebensatz mit infiniter Verform (eingeleiteter Infinitivsatz) gebraucht wird, gehört davor ein Komma gesetzt.

Eingeleitete Infinitivsätze werden dadurch charakterisiert, dass das Subjekt des Hauptsatzes dem Subjekt des Nebensatzes gleicht. Vereinfacht ausgedrückt, setzt Du immer dann ein Komma vor “um”, wenn das Wort einen Nebensatz einleitet, der “um zu” beinhaltet. Die folgenden Beispielsätze sollen Dir helfen, genauer zu verstehen, wann genau das Komma vor “um” hingehört:

  • Martin geht in die Bibliothek, um zu lernen.

Wie du siehst, handelt es sich hierbei um einen eingeleiteten Infinitivsatz mit “um zu”. Somit gehört vor dem “um” entsprechend ein Komma gesetzt.

  • Andreas geht ins Stadion, um Fußball zu spielen.

Auch wenn in diesem Satz “um” und “zu” nicht nachfolgend nebeneinander stehen, handelt es sich hierbei trotzdem um einen eingeleiteten Infinitivsatz mit “um zu”, deshalb gehört das Komma vor “um” gesetzt. Das “um zu”-Element muss also nicht unbedingt aufeinander folgen.

  • Sabrina geht in den Laden, um einzukaufen.

Auch hierbei handelt es sich um einen eingeleiteten Infinitivsatz mit “um zu”. Das “zu” steht entsprechend im Verb (einkaufen). Somit muss auch hier vor dem “um” ein Komma stehen.

Wann Du vor “um” kein Komma setzen darfst

Selbstverständlich darfst Du nicht immer ein Komma vor einem “um” setzen. Handelt es sich bei dem “um” nämlich um eine Präposition (so wie in dem Satz, den du gerade liest), so wäre ein Komma vor dem “um” komplett fehl am Platz. Die folgenden Beispielsätze sollen Dir dies verdeutlichen:

  • Die Veranstaltung fängt um 17 Uhr an.

Das “um” wird in diesem Satz als temporale bzw. zeitliche Präposition verwendet, d.h. es wird dazu benutzt, um eine zeitliche Angabe zu machen. Somit darfst Du hier kein Komma setzen vor dem “um”.

  • Lass uns einmal um den Sportplatz herum rennen.

Hier wird das “um” nun als lokale bzw. örtliche Präposition benutzt. Es wird also dazu verwendet, um eine Ortsangabe zu machen bzw. zu beschreiben. Das Komma hat demzufolge hier vor dem “um” ebenfalls nichts zu suchen.

  • Ich werde es tun, aber nur um dir zu helfen!

In diesem Beispiel wird das “um” als kausale bzw. begründende Präposition verwendet. Das “um” steht hierbei also im Nebensatz, um den Grund für das Tun oder einen Sachverhalt zu erklären bzw. zu begründen. Das Komma darf somit hier ebenfalls nicht direkt vor dem “um” stehen.

Zusammenfassung

Zusammenfassend kannst Du dir also merken, dass immer dann ein Komma vor “um” gesetzt gehört, wenn das “um” zusammen mit “zu” einen Infinitivsatz bildet. Handelt es sich beim “um” dagegen um eine Präposition jeglicher Art, so darf entsprechend kein Komma vor dem “um” platziert werden.

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