Die Meiose: Phasen und Ablauf verständlich erklärt

In diesem Artikel wird dir erklärt, was die Meiose ist und was während der Meiose passiert. Besonders eingegangen wird dabei auf die verschiedenen Phasen und den Ablauf der Meiose. Nebenbei wirst du auch lernen, was haploide und diploide Zellen sind.

Definition – Was ist Meiose?

Meiose (vom griechischen Wort meios, das „Verminderung“ bedeutet) ist eine besondere Art der Kernteilung von Zellen, bei der die Anzahl der Chromosomen halbiert wird (daher „Verminderung“) und genetisch voneinander unterschiedliche Zellkerne entstehen.

Weil dieser Prozess bei der Produktion von Keimzellen (auch „Geschlechtszellen“ genannt), also von Eizellen (weiblich) oder Spermien (männlich) zum Einsatz kommt, wird die Meiose auch „Reifeteilung“ genannt. Achtung, du solltest die Meiose darf – obwohl der Begriff ähnlich klingt – auf keinen Fall mit der Mitose (der normalen Zellteilung) verwechseln!

Haploide und diploide Zellen

Bevor du erfährst, wie die Meiose genau funktioniert, solltest du aber wissen, was genau haploide und diploide Zellen sind.

In jeder Zelle in deinem Körper findet sich ein doppelter Satz Chromosomen. Jeweils ein Satz Chromosomen stammt von deinem Vater und deiner Mutter. Diese Zellen werden daher auch diploide Zellen genannt. Diploide Zellen haben insgesamt 46 Chromosomen.

Eine besondere Art Zellen, nämlich Keimzellen (auch „Gameten“ genannt), hat allerdings nur einen Satz Chromosomen. Diese Zellen werden haploide Zellen genannt. Keimzellen sind die Eizellen oder Spermien, die für die Fortpflanzung verantwortlich sind. Diese haben nur 23 Chromosomen. Bei der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle entsteht dann wieder eine „vollständige“ Zelle mit je einem Satz Chromosomen von dem Vater und einem Satz Chromosomen von der Mutter.

Meiose – Allgemein

Die Meiose ist der Prozess in deinem Körper, um aus dem üblichen diploiden (doppelten) Chromosomensatz, der in normalen Zellen zu finden ist, einen haploiden (einfachen) Chromosomensatz zu machen und Keimzellen zu erzeugen. Dieser Prozess funktioniert in zwei Schritten, (1) der Meiose I, oder auch Reduktionsteilung genannt, und (2) der Meiose II, oder auch als Äquationsteilung bekannt.

Meiose I

Während der Meiose I werden in den vier Phasen Prophase I, Metaphase I, Anaphase I und Telophase I aus einer diploiden Zelle (auch „Mutterzelle“ genannt) zwei Zellen mit je einem Chromosomensatz gebildet. In den einzelnen Phasen passiert dabei folgendes:

Prophase I: die Chromosomen werden durch Verdichtung der DNA sichtbar, es paaren sich jeweils die Chromosomen von Vater und Mutter. Ein so gebildetes Paar nennt man Tetrade („tetra“ bedeutet „vier“). In diesem Schritt kann es durch die Überkreuzung von Chromosomensträngen zu einem Austausch von Abschnitten kommen und so neu kombinierte Chromosomen entstehen (man nennt das „crossing-over“).

Metaphase I: die Tetraden ordnen sich in der Mitte der Zelle, auf der sogenannten Äquatorialebene, an. Von den Polen der Zelle her bilden sich Fäden, die sogenannten Spindelfäden.

Anaphase I: die Tetraden werden von gebildeten Spindelfäden auseinandergezogen, so dass sich je ein Chromosomensatz an jedem Ende der Zelle befindet.

Telophase I: die Zelle teilt sich in zwei Tochterzellen. In jeder der Tochterzellen befindet sich nun ein Chromosomensatz.

Meiose II

Danach folgt die Meiose II, mit den vier Phasen Prophase II, Metaphase II, Anaphase II und Telophase II. Diese Phasen laufen ab wie bei der Mitose (der normalen Zellteilung), allerdings mit einem wichtigen Unterschied: zu Beginn findet keine Verdoppelung der DNA statt.

Dadurch entstehen am Ende der Meiose aus einer Ausgangszelle vier Folgezellen mit haploiden Chromosomensätzen vorliegen. Und fertig ist die Keimzelle!

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