Die Literaturepoche Vormärz – Zusammenfassung, Geschichte und Literatur

In diesem Beitrag soll dir einen Überblick über das Wesentliche der Literaturepoche Vormärz gegeben werden. Dabei wird vor allem Gewicht auf die Aspekte des historischen Hintergrundes, der Charakteristik des Vormärzes sowie auf die Literatur und die Vertreter dessen gelegt.

Historischer Hintergrund

Die literarische Strömung des Vormärzes wird auf den Zeitraum zwischen dem Wienerkongress 1815 und der im Jahre 1848 gescheiterten Märzrevolution datiert. Die Literaturepoche wird grundsätzlich nochmal in das Junge Deutschland und den eigentlichen Vormärz unterteilt. Deutschland befand sich zu dieser Zeit in einem spannungsgeladenen innenpolitischen Zustand.

Professoren und Akademiker forderten die Einheitlichkeit Deutschlands und strebten politische Freiheit an; die Fürsten des Landes hingegen fürchteten um ihre Macht. Als Napoleon 1815 in der Schlacht von Waterloo die Macht verlor, galt es aus Sicht der Fürsten, sämtliche Errungenschaften nach französischem Vorbild wieder zurückzubilden.

Dies stieß bei Teilen der Bevölkerung zunehmend auf Kritik. Einen Höhepunkt erreichten die Konflikte, als mit den Karlsbader Beschlüssen weitreichende Einschnitte in die politische und persönliche Freiheit folgten. Der Einsatz von Spitzeln, die Zensur von Presse und Literatur, das Verbot von Burschenschaften sowie die Überwachung von Universitäten hatten gesellschaftliche Folgen.

Viele zogen sich in den häuslichen Bereich zurück, suchten die Stabilität in der Familie und mieden die politischen Kontroversen – die sog. Biedermeierzeit etabliert sich. Die Gegenbewegung dazu bildete der Vormärz, der sich eben gegen diese Einschränkungen zur Wehr setzte.

Merkmale der Epoche

Der Vormärz wendet sich grundlegend von der verträumten Wirklichkeit in den eigenen vier Wänden ab. Thematisiert wird vor allem die politische Gegenwart, an der heftig Kritik geübt wird. Es erfolgt ein Aufschrei gegen die folgenschweren Einbußen an Freiheiten; die Autoren fordern Gleichberechtigung und setzen sich für die Demokratie ein.

Literatur des Vormärz

Im Fokus der literarischen Strömung steht vor allem die Kritik an der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Situation. Es geht weit weniger um „plätschernde“ Unterhaltung als darum, die Menschen auf die Probleme der Gegenwart aufmerksam zu machen. Der Idealismus von Romantik und Klassik wurde von Schriftstellern des Vormärzes abgelehnt. Gleichbehandlung in jeglicher Hinsicht und Gerechtigkeit sind wesentliche Leitbegriffe, die man sich im Zusammenhang mit der Vormärz-Literatur merken sollte.

Der Vormärz steht unter anderem aber auch für den Aufbruch alter (literarischer) Strukturen. Vermehrt sind nun auch Dialekte in den Werken zu finden und auch der klassische Aufbau eines Dramas unterliegt Veränderungen. Tendenziell war eine beliebte Form der Darstellung die Lyrik, aber auch Novellen, Romane und Reiseberichte wurden zur Äußerung der Kritik eingesetzt. Zusätzlich bediente sich diese Literaturepoche auch Liedern sowie dem Einsatz von Satire und Ironie, um ihre Gesellschaftskritik greifbar zu machen.

Vertreter des Vormärzes

Bekannte Vertreter des Vormärzes waren Ludwig Börne, Christian Dietrich Grabbe, Theodor Mundt, Christian Dietrich Grabbe, Karl Gutzkow und Georg Büchner. Wer allerdings über die Literaturepoche spricht, darf keinesfalls die Nennung von Heinrich Heine vergessen.

Er ist nicht nur einer der bekanntesten Deutschen Dichter und Schriftsteller, sondern auch eine herausragende Persönlichkeit des Vormärzes. Seine „Reisebilder“ im Prosastil, sein 1827 veröffentlichtes „Buch der Lieder“ sowie das von Satire geprägte Versepos „Deutschland. Ein Wintermärchen“ waren für die Epoche bezeichnend und machen ihn bis heute berühmt.

Menü