3D Architektur Hausplaner-Software im Test
Im Rahmen meines vor kurzer Zeit begonnenen Architektur-Studiums bin ich im Internet auf der Suche nach einer geeigneten 3D CAD-Hausplanersoftware gewesen. Im nachfolgenden Test möchte ich meine dabei gemachten Erfahrungen schildern und verschiedene Architektur-Programme für den privaten Gebrauch vorstellen, mit denen ich mich im Rahmen meiner Suche auseinandergesetzt habe.
Vorab: Was sollte das Architektur-Programm leisten können?
Im Gegensatz zu den komplexeren CAD-Programmen, welche studiengangbegleitend eingesetzt werden und die Planung sowie Visualisierung von Projekten und Modellen auf „Architekten-Niveau“ ermöglichen, galt meine Suche einer Software, die für die einfachere Planung von Gebäuden und Häusern im Rahmen von Projektarbeiten eingesetzt werden kann.
Ziel war es hierbei, mit möglichst wenig Aufwand geeignete 3D-Modelle von Gebäuden sowie den zugehörigen Grundriss selbst erstellen zu können. Die Bedienung sollte hierbei aus Zeitgründen möglichst einfach sein, sodass auch „kleinere“ Projektarbeiten sowie An- und Umbaumaßnahmen mit der Architektur-Software geplant und gestaltet werden können.
Wieviel sollte die 3D Hausplaner-Software kosten?
Bei den getesteten Hausplaner-Programmen handelt es sich also um CAD Programme, die eher für den anspruchsvollen privaten Gebrauch sowie zur Präsentation von Objekten geeignet sind, nicht aber für „echte“ Architekten – solche 3D-Programme kosten meist mehrere tausend Euro, während sich die hier getesteten Architektursoftware in einer Preisspanne bis maximal 200 Euro bewegen.
Der Software-Test:
Nachdem ich einige Stunden im Internet recherchiert hatte, habe ich mich zunächst zum Testen der folgenden drei Programme entschieden, die mir für diesen Zweck geeignet erschienen:
- Google SketchUp 2015 (kostenlose Version)
- 3D Architekt (Ultimate, ca. 180 €)
- Immocado 3D Architekt (Professional, ca. 150 €)
Nachdem ich Google Sketchup heruntergeladen und installiert hatte, war ich bereits kurz davor, mir die zweitgenannte Software auf Amazon.de (hier wurde diese ca. 10 Euro günstiger angeboten) zu kaufen. Kurz davor las ich mir allerdings noch Rezensionen und Kundenbewertungen von anderen Produkten der Serie auf Amazon durch (da es von der beschriebenen Version keine Rezensionen zum jetzigen Zeitpunkt gab), was mich direkt stutzig machte:
Von insgesamt neun Rezensionen waren sechs mit nur einem Stern dabei, wobei die dort gemachten Aussagen zu großen Teilen überaus negativ waren. Auch wenn ich natürlich nicht beurteilen kann, ob diese wahrheitsgemäß verfasst wurden, habe ich mich anschließend dazu entschlossen, die 3D Architektur Software nicht zu kaufen – obwohl mir diese auf den ersten Blick gut gefallen hat.
Google SketchUP im Test
Zunächst begann ich mit SketchUp von Google: Diese bietet für eine komplett kostenlose Hausplaner-Software extrem viel. So lässt sich zu Beginn direkt die passende Vorlage inklusive Bemaßung in Metern auswählen.
Durch den „Mentor“, die in das Programm integrierte Hilfsfunktion lässt sich die Handhabung auch für Personen ohne große Vorkenntnisse mit 3D Architektur-Programmen verhältnismäßig schnell erlernen.
Weiter verfügt SketchUp bereits über eine Layer-Funktion, mithilfe der man Objekte und Elemente in Gruppen einordnen und anschließend seperat betrachten und bearbeiten kann.
Insgesamt ist jedoch die Programmhandhabung in der kostenlosesn Version (als kostenpflichtige Version kostet das Programm mehrere hundert US-Dollar) für die gezielte Erstellung von Gebäuden und Häusern als 3D-Modell meiner Meinung nach gerade für Anfänger noch zu komplex. Weitere Kritikpunkte in meinen Augen sind die doch schon recht „altbackende“ 3D-Visualisierung sowie insgesamt das Fehlen von wichtigen Funktionen, die für die Hauserstellung benötigt werden. Zudem stehen nur wenige 3D-Objekte zur Verfügung.
Fazit:
Unter den kostenlosen CAD Hausplanern ist Sketchup meiner Ansicht nach eines der besten Programme. Jedoch für meine Zwecke aufgrund der genannten Faktoren nicht optimal geeignet. Die leistungsstarke kostenpflichtige Version liegt dabei mit ca. 500 Euro über meinem Budget.
Der Immocado 3D Architekt (Professional) im Test
Der Immocado 3D Architekt Professional stellt mit knapp 150 € die teuerste Architektursoftware in meinem Test dar. Nach dem ich das Hausplanerprogramm online gekauft hatte, musste ich es zunächst zweimal hintereinander installieren, damit es lief. In der Begrüßungsemail stand allerdings, dass dies in einigen seltenen Fällen bei Windows 8 basierten Systemen passieren kann.
Schon direkt nach dem Starten der Software war ich von den Funktionen sowie auch der einfachen Bedienung positiv überrascht: Die 3D Software ermöglicht es, direkt von Beginn an parallel im 2D-Grundriss sowie in der 3D-Ansicht zu arbeiten, wobei sich alle wichtigen Funktionen und Bauteile übersichtlich in der linken Symbolleiste befinden. Weiter sind Beispiel-Projekte und eine umfassende Hilfe-Funktion im Programm mit enthalten, mit denen sich der Umgang mit der Software gut ausprobieren und erlernen lässt.
Die 3D-Visualisierung sieht dabei überaus professionell aus und benötigt keine zusätzliche Ladezeit, wenn man Änderungen am Gebäude vornimmt. Die Einarbeitung in die CAD-Software verlief dabei recht schnell, da auf der Website zu allen wichtigen Funktionen des Programms detaillierte Anleitungen kostenlos angeboten werden.
Grundrisserstellung & Hausplanung
Die Grundrisserstellung funktioniert aufgrund der vielen Hilfsfunktionen der Software ziemlich einfach, wobei hier ebenfalls kein großes Vorwissen benötigt wird. Bauteile wie Wände oder Fenstern lassen sich direkt mit der Maus an der richtigen Stelle im Grundriss positionieren und können umfangreich individuell angepasst werden.
Ein weiterer Vorteil der Architektur Software besteht dabei meiner Meinung nach im Objektkatalog: Dieser enthält bereits mehr als 500.000 3D- und 2D-Objekte, welche man bei vielen Anbietern noch einmal zusätzlich kaufen muss. Die 3D-Objekte sind dabei allesamt modern und so ausreichend vorhanden, dass man alle wichtigen Räume sowie auch den Gartenbereich vollständig einrichten kann.
Mein Fazit:
Die Software ist aufgrund der zahlreichen Funktionen und Objekte sowie der sehr übersichtlichen Bedienung gut für den erweiterten privaten Gebrauch geeignet, wobei hier nahzeu keinerlei Vorwissen zur Programmbedienung benötigt wird. Der Preis ist meiner Meinung nach durch den Umfang des Programms gerechtfertigt, die frei steuerbare 3D-Visualisierung sieht überaus professionell aus, wodurch sich das Programm auch für die Präsentation von Gebäuden gut eignet.
Vorteilhaft habe ich dabei insbesondere auch die benutzerfreundliche Bedienung in den verschiedenen Editoren des Programms empfunden: Hier gibt es beispielsweise einen eigenen Carport-, Terrassen-, und Balkon-Editor, mit dem man das entsprechende Objekt direkt individuell erstellen kann – dies ist bei anderen Programmen oftmals nur recht umständlich möglich, beispielsweise durch das Erstellen und anschließende Verändern von Podesten und Pfeilern sowie den zugehörigen Texturen.
Noch ein Tipp: Auf der Website des Anbieters kann man sich die Arbeit mit der 3D-Architektursoftware vorab in einem Video anschauen.