Theoretische Zugänge der Sozialen Arbeit
Auf dieser Seite findest du die Theoretischen Zugänge zur Sozialen Arbeit ausführlich erklärt. Diese sind ein wichtiges Thema innerhalb der Einführung in die Soziale Arbeit. Insgesamt werden dabei vier verschiedene theoretische Zugänge unterschieden. Auf unserer Seite findest du passend zu diesem Thema ebenfalls viele Informationen zur Geschichte der Sozialen Arbeit.
Die vier verschiedenen Zugänge sind:
- Lebensweltorientierung
- Dienstleistungsorientierung
- Subjekttheoretische Orientierung
- Systemtheoretische Orientierung
1. Lebensweltorientierung:
Hierbei wird davon ausgegangen, dass unsere hochmoderne, komplexe Gesellschaft zwangsläufig zu einer Pluralisierung und Individualisierung der vielen verschiedenen Lebenswelten der Gesellschaftsmitglieder führt.
So gibt es nahezu keinen „vorherbestimmten“ Lebenslauf mehr für die Individuen der Gesellschaft wie es früher der Fall war. So ist es beispielsweise nicht mehr sicher, dass der Sohn in die Fußstapfen des Vater tritt oder auch das man mit einer soliden Ausbildung bzw. einen abgeschlossenem Studium sicher einen passenden Job bekommt.
Durch die immer komplexer werdende Gesellschaft steigt ebenfalls das Risiko jedes Einzelnen stark an, eine „falsche Lebensentscheidung“ zu treffen, welche sich letztlich negativ auf den Betroffenen auswirkt.
Hier soll die Soziale Arbeit diesem Ansatz nach eingreifen und Individuen individuell aktiv bei der richtigen Lebensentscheidung unterstützen bzw. die Folgen einer falschen Entscheidung mit korrigieren.
2. Dienstleistungsorientierung:
Hierbei wird die Soziale Arbeit ganz im „ökonomischen Sinne“ schlicht als Produzent von sozialen Dienstleistungen für die Gesellschaft betrachtet.
Die Adressaten dieser Leistungen sind somit „Klienten“, welche als Auftraggeber fungieren und somit ebenso sehr großen Einfluss auf die Arbeit haben. Gerade dieses Arbeitsverhältnis zwischen Sozialarbeiter und Adressat als Auftragsgeber stellt eine Gefahr dar.
3.Subjekttheoretische Orientierung:
Hier wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch ganz individuell für sich eigene Probleme sowie aber auch automatisch eine passende Lösung für diese „produziert“. Die Soziale Arbeit soll daher diesen Prozess nur passiv begleiten und nicht aktiv eingreifen, da der Adressat letztlich selbst eine Lösung findet.
Hierbei hat der Klient ebenfalls die Deutungshoheit und eigentlich „immer recht“ – was in der Realität recht problematisch werden könnte.
4.Systemtheoretische Orientierung:
In diesem Modell wird angenommen, dass die gesamte moderne Gesellschaft ausschließlich aus verschiedenen, in sich geschlossenen, Systemen besteht. So bilden beispielsweise Politik, Arbeitsmarkt oder auch Bildung jeweils ein eigenes gesellschaftliches System.
Die Soziale Arbeit soll hierbei nur als Sub-System dafür sorgen, dass die Menschen, welche aus den anderen Systemen „geflogen“ sind bzw. exkludiert wurden, wieder in die entsprechenden Systeme inkludiert werden. Sie ist also ein Sub-System was lediglich den anderen Systemen „zuarbeitet“.
Kritisch hieran ist neben anderen Punkten besonders, dass bei diesem Ansatz grundsätzlich nicht der Mensch im Mittelpunkt steht und jedes System nur auf sich selbst bezogen ist.