Burgfrieden 1914 Zusammenfassung
Als Burgfrieden wird der politische Zustand zur Zeit des Ersten Weltkriegs in Deutschland bezeichnet.Zu Beginn des Ersten Weltkriegs beschlossen alle Parteien innerpolitische Konflikte und wirtschaftliche Probleme zurückzustellen und sich geschlossen dem Krieg zu widmen.
Am. 4. August 1914 sagte Kaiser Wilhelm II. in Berlin: „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche.“ Daraufhin stimmten alle Vertreter der Parteien dem Burgfrieden zu und verabschiedeten fast einheitlich (zwei Enthaltungen), die Kriegskredite um den Krieg finanzieren zu können.
Auch die SPD, die vorher noch dazu aufgerufen hatte, gegen den Krieg zu protestieren war nun für den Krieg, da sie in ihm einen Verteidigungskrieg gegen Russland sah. Russland war für die Sozialdemokraten mit der Regierung des Zar, der größte Feind für Demokratie und den Sozialstaat.
Auch die Gewerkschaften schlossen sich dem Burgfrieden an und versprachen während der Dauer des Krieges den Verzicht auf Streiks. Ebenso die Presse, die Selbstzensur übte.
Der Reichstag verzichtete sogar auf Neuwahlen nach Ablauf der Legislaturperiode und auch öffentlich Sitzungen wurden während der Kriegszeit eingestellt.
Als der Krieg jedoch keine Erfolge hervorbrachte und die Bevölkerung unter wirtschaftlichen und Versorgungsproblemen litt, änderte sich die Stimmung und es kam wieder zu Streiks und Protesten. 1916 war der Burgfrieden dann endgültig beendet, da der Sinn des Krieges nun öffentlich diskutiert wurde.