Naturalismus Epoche Merkmale und Literatur

Die Epoche des Naturalismus begann 1880 und endete 1900. Der Naturalismus ist eng an den Realismus angelehnt, jedoch sahen sich die Naturalisten als die Radikaleren.

Der Naturalismus bildet die Wirklichkeit ab, ohne sie zu verschönern oder anderweitig zu verändern.  Er entstand aufgrund zahlreicher naturwissenschaftlicher Entdeckungen und Erfindungen in der damaligen Zeit.

Zudem wurde seine Entwicklung durch die Milieutheorie von Taines bestimmt. Dieser war der Ansicht, der Mensch werde grundlegend von Erbanlagen und sozialen Verhältnissen bestimmt. Diese Ansicht übernahmen die Naturalisten.In den Werken des Naturalismus ging es hauptsächlich um die urbane Lebensweise, also das Leben in den Städten und soziale Kritik.

Es wurde sich mit neuen, bis dahin nicht angesprochenen Themen auseinandergesetzt wie z.B. Kriminalität und Probleme aufgrund sozialer Ungleichheiten. Die Naturalisten hatten eine hauptsächlich pessimistische Einstellung und protestierten in ihren Werken gegen soziale Missstände und für Demokratie.

• Lyrik: hier gab es hauptsächlich die Großstadtlyrik und die soziale Lyrik. Häufig vermischten sie sich.
• Drama: In naturalistischen Dramen wurde erstmals der Dialekt des behandelten sozialen Milieus beibehalten, um die Realität so genau wie möglich wiederzugeben. Zudem gab es genaue Milieubeschreibungen, um alles genau darzustellen.

Der Naturalismus entwickelte den Sekundenstil, indem es eine exakte Beschreibung und Wiedergabe der Wirklichkeit gab. Daher wurden hauptsächlich Dialoge und personale Erzählweisen verwendet. Bei den Dialogen wurden zudem auch Pausen und Dialekte mit eingebracht. Zudem deckten sich Erzählzeit und erzählte Zeit häufig.

Die wichtigsten Vertreter sind Arno Holz und Gerhart Hauptmann.

Bekannte Literatur im Naturalismus:

• Bahnwärter Thiel (1888) – Hauptmann
• Vor Sonnenaufgang (1889) – Hauptmann
• Die Kunst. Ihr Wesen und ihre Gesetze (1891) – Holz
• Meister Oelze (1892) – Schlaf
•  Fuhrmann Henschel (1898) – Hauptmann
• Revolution der Lyrik (1899) – Holz